Interferenzen/Interferences
Nichts bleibt, wie es scheint. Das legen die vorliegenden Arbeiten auf Schwarz mit Interferenzfarben nahe, die in den letzten Monaten in meinem Atelier entstanden sind. Stehe ich frontal vor „Ishtars Garten“, sehe ich satte Farben. Bewege ich mich zur Seite, verändert sich der Farbeindruck radikal: von hellem Blau zu feinem Grün, von kräftigem Grün zu Aubergine, grauem Stahl oder einem zarten Rosa. Interferenz bezeichnet genau diesen Effekt: Aus weißem Licht werden Wellenlängen durch Überlagerung ausgelöscht und das restliche Licht verändert sich zur Mischfarbe. In der Natur lässt sich das mit Mondstein erleben oder mit Opalen, die geheimnisvoll bläulich-weiß schimmern, aber auch im Schillern oxidierter Metalle. Nicht das Bild verändert sich, sondern die eigene Wahrnehmung, bei jeder Seitwärtsbewegung. So entstehen Bilder, die uns Rätsel aufgeben, weil sie mit einem anderen Fokus neu wirken. Sie bieten eine Mehrdeutigkeit bei wechselnder Wahrnehmung, ohne sich selbst zu verändern. Fotografien und ein Katalog können diese Wirkung nicht abbilden; ohne Ihre persönliche Hinwendung bleiben solche Bilder unterschätzt und kraftlos.
Brigitte Witzer in der F37
„Erst die große leere Fläche zähmt meinen malerischen Ausdruckswillen und inspiriert meine Gestaltungskraft. Ich liefere mich dem Hier und Jetzt aus, gehe heiter und auch furchtlos mit der Ungewissheit und dem wilden Mut zur Farbe. So entstehen meine Monotypien.“ Das Raumgreifende belegen ihre Arbeiten hier vor Ort. Als wesentliche Technik verwendet sie eine Art von Monotypie, die nicht auf einen Abdruck zielt, sondern die ursprüngliche Druckplatte als Malwerkzeug nutzt. Kleinere Formate, die so genannten „Beifänge“, lässt sie durch Abstreichen der Druckplatte mit einem Restfarbauftrag auf vorbereiteten Einzelblättern entstehen. Brigitte Witzers Arbeiten stehen in der Tradition des abstrakten Expressionismus. Emotion und Spontanität sind ihr wichtiger als Ratio und Reglementierung. „Meine Bilder sind auch Fluchtorte der Gegenwart: Sie bringen die Schönheit und das unvollkommen Vollkommene zurück in eine Welt, in der Quantität, Konsum und Realitätsvergessenheit der Alltag sind.“
Brigitte Witzer
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