Wir sitzen in ihrer Wohnung im Berliner Westen und sprechen über ihre Kunst – und über Konfluenz. Sie hebt hervor, wie oft Kunst, und das Arbeiten daran, durch Texte überformt wird – Kunst, sagt sie, sei freier als das.
„Sie ist freier als das“, denke ich.
Konfluenz – das ist der Punkt, an dem mehrere Ströme zusammenfließen.
Hier meint es das Zusammenkommen dessen, was war, mit dem, was kommt. Und ein Innehalten – in dem, was gerade ist.
Genau dort befinden wir uns.
Die Arbeiten von Mercedes Engelhardt gehen aus einer performativen Praxis hervor, in der Material und Farbe nicht nur Mittel, sondern Akteure im künstlerischen Prozess sind.
Für die Betrachtenden eröffnen sich Bildräume, in denen Fragen nicht eindeutig beantwortet, sondern bewusst offengelassen werden. Bedeutungen entstehen im Dialog zwischen Werk und Rezeption – als Teil eines offenen interpretativen Feldes.
Die Farbwahl resultiert aus einem kontinuierlichen Prozess.
Farbe fungiert dabei nicht als bloße Setzung, sondern als suchende Bewegung.
Farben in fordernder Präsenz: Rot, Pink, Magenta – eine visuelle Dringlichkeit. Wir wenden uns Gelb und Ultramarin zu – und gleichzeitig stellt sich das Gegengewicht ein: Schwarz.
Mercedes ist in ständiger Bewegung, in stetiger Kreation. Und ohne dass es bewusst geschieht, entsteht etwas – etwas, das spürbar wird. Kunst passiert.
Frances Albani
Das Schaffen der Künstlerinnen und Künstler ist wie Liebe, sie können nichts dafür. So ein Zitat von Francis Bacon mündet in der Selbstvergessenheit, was man heute gerne flow nennt. Ich denke an Sigmar Polkes wunderbares Statement: „Höhere Wesen befahlen mir …“. So kann es sein: Hat man erst einmal das präpikturale Chaos überwunden, von dem Gilles Deleuze so gerne spricht …
Braucht es diesen Überbau? Ist es ein Statement?
Ich Du Er Sie Es
Rot, Pink, Magenta – diese unwiderstehliche Anziehungskraft, die aggressive Aufforderung: Sieh mich an! Inspiriert mich. Gelb und Ultramarin warten auf ihren Auftritt, ich sehne mich nach Schwarz.
Das Hirn ist schneller als die Hand; ich verlasse mich auf das Geheimnis der Transformation. Die Lichtstruktur hinter geschlossenen Lidern wird Form – für den Bruchteil einer Sekunde.
Das Ungefähre / twilight zone / Unbekannte ist der Ort der Kunst. Dort entsteht, was nicht geplant werden kann – unerwartet.
ich verlasse mich auf das Geheimnis der Transformation,
die Lichtstruktur hinter geschlossenen Lidern wird Form
für den Bruchteil einer Sekunde
Eskapismus, Weltaneignung, ein Fliehen in den
Weltinnenraum
in diesem Spannungsfeld bewege ich mich wissend; am Ende ist alles nichts,
dies ist die Bedingung, es zu tun : malen.
Mercedes Engelhardt
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